Du singst gerne und möchtest gerne Deine Sing- und Sprechstimme verbessern? Höher, tiefer, lauter, mit mehr Ausdruck, mit und ohne Vibrato, ohne Halsschmerzen, growlen, scatten und freier singen können? Dann ist es vielleicht für Dich Zeit, ein wenig Gesangsuntericht zu nehmen.
Hier in Hamburg hast Du viele Möglichkeiten dafür, und ich möchte Dir einen Leitfaden an die Hand geben, damit Du den für Dich besten Gesangsunterricht in Hamburg und Umgebung finden kannst.
Was macht einen guten Gesangslehrer oder Gesangslehrerin aus?
Ob Mann oder Frau ist eigentlich egal, wichtiger ist, dass man sich vom ersten Treffen an sympatisch ist, da das Singen ein sehr persönlicher Prozess ist, und häufig auch körperbetont gearbeitet wird.
Wichtiger ist, dass der jeweilige Geangslehrer auf die individuellen Bedürfnisse des Schülers eingeht, ihn ernst nimmt, und nicht mit einer Schablone überzieht.
Vorsicht: Wenn der Gesangslehrer sich selber lieber singen hört als den Schüler oder sich selber als den Massstab aller Dinge sieht, dann lieber einen anderen Lehrer suchen. Denn dann steht nicht der Schüler in den Vordergrund, sondern ist nur ein Spielball des eigenen Egos.
Der Gesangsunterricht muss Spass machen und effektiv sein. Fortschritte können schnell oder auch langsam kommen, aber irgendwann müssen sie kommen. Wenn Du nach 10 Stunden immer noch ganz genauso wie vor dem Unterricht singst. sprichst und atmest wie am Anfang, läuft irgend etwas falsch.
Organisierte Schule (staatliche Musikschule, Popakademie, Musikhochschule, Konservatorium, Sängerakademie) oder Privatlehrer?
Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Vorteile einer organisierten Schule:
- Unterricht ist garantiert; wenn der Lehrer mal ausfällt, dann gibt es Ersatzunterricht.
- Die Preise sind auf den ersten Blick meist niedriger als die von Privatlehrern. Obacht: In den Schulferien wiord häufig nicht unterrichtet, aber es wird weiter gezahlt.
- Es gibt Einzel- und Gruppenunterricht, wöchentlich oder 14tägig, und die LehrerInnen, die dort unterrichten, sind meistens staatlich geprüfte Diplom- Musiklehrer.
- Es wird häufig in öffentlichen Schulen oder eigenen Räumlichkeiten unterrichtet.
- Organisierte Schülerkonzerte sowie zusammengestellte Bands sind die Regel, und häufig gibt es auch noch BigBands, in denen man sich ausprobieren kann.
- Bei privaten Musikschulen wie auch bei der Musikhochschule wird häufig auch noch weiter zu einem Abschluss ausgebildet. Dafür muss erst eine Aufnahmeprüfung bestanden werden.
Nachteile von organisierten Schulen:
- es gibt lange Kündigungsfirsten für die Verträge
- keine einzelnen Stunden möglich
- festgelegte Stunden
- meist kan man sich die Lehrer nicht aussuchen und
- die Räumlichkeiten sind nicht immer mit Musikanlagen ausgestattet (je nach Räumlichkeit)
- In den Schulferien wird nie unterrichtet, aber es muss durchgezahlt werden.
Hier einige Besipiele von Musikschulen in Hamburg;
www.saengerakademie.de/
www.hamburger-konservatorium.de/
www.theschool.de/
Vorteile von privaten GesangslehrerInnen
- Der Unterricht findet entweder in Unterrichtsräumen oder beim jeweiligen Lehrer zu Hause statt. Einzelne Lehrer kommen auch zum Schüler ins Haus.
- Zeitlich ist häufig eine größere Flexibilitat vorhanden, vom Lehrer verpasste Stunden werden nachgeholt,
- Viele Professoren, SängerInnen jeder Art und Schauspieler geben gerne neben ihrer anderen Tätigkeit noch Privatunterricht, weil sie diesen flexibel gestalten können.
- Es wird meist persönlicher, da weniger unterrichtet wird.
- Man kann meistens zwischen Einzelstunden und Verträgen wählen, wobei die Kündigungsfrist häufig viel kürzer ist als bei den Schulen.
- Bei Gesangsstudenten kann man häufig für weniger Geld guten Unterricht bekommen.
- Man kann durch Probestunden mit den LehrerIn und die zwischenmenschliche Chemie ausprobieren.
Nachteil von Privatlehrern
- man zahlt meist einen höheren Preis
- Schülerkonzerte sind nicht bei allen Lehrern die Regel
- wenn Schwierigkeiten entstehen, weil es keine andere Instanz gibt, an die man sich wenden kann.
Hier sind zwei ausgewählte Gesangslehrinnen aus Hamburg:
www.ulita-knaus-gesangsunterricht.de/
www.beatekynast.de/
Welche Stilrichtung (Klassik, Pop, Rock, Country, Jazz, Musical, Gospel etc.) möchtest Du lernen?
Danach solltest Du Deinen Gesangslehrer auswählen. Ein Opernsänger wird Dir nicht die möglichen Werkzeuge geben können (ausser natürlich jemand wie Thomas Quasthoff), um Jazzimprovisationen zu erlernen, und Gospelsänger werden meistens nicht klassische Lieder mit den Schülern einstudieren.
Jeder Lehrer hat nun mal seinen Schwerpunkt und auch seine bevorzugte Technik; d.h. nicht, dass die meisten nicht auf der “klassischen Gesangslehre” aufbauen und viele LehrerInnen mehrere Stilrichtungen beherrschen. Aber wenn Du selber genau weiß, was Du singen möchtest, solltest Du Dir auch so einen Mentor als Gesangscoach suchen.
Unterschied zwischen Vocalcoach und Gesangslehrer
Wenn Du dich gezielt für ein event stimmlich fit machen möchtest, im Studio Hilfe brauchst , Bühnenpresenz oder Mikrophontechnik verbessern oder einzelne stimmliche Probleme in den Griff bekommen möchtest, ist ein Vocalcoach genau richtig. Der Gesangslehrer baut eher von unten mit der Technik auf, und möchte ganzheitlich den Sänger fit machen. Ein Vocalcoach ist meist selber ein engagierter Sänger, während der Gesangslehrer in der Pädagogik beheimatet ist. Beide Begriffe können aber nicht fest getrennt werden.
Unterrichtspreise
Manche sind von den Preisen geschockt, aber Singen erlernen so wie jedes andere Instrument: Die Lehrer haben meist eine Erfahrung und Ausbildung von mind. 20 Jahren, und alle Musiker müssen sich auch ernähren. Gleichzeitig bedeutet nicht, dass ein Unterricht von 100€ von einem bekannten Sänger unbedingt besser sein muss als von einem engangierten Studenten, der 20€ nimmt. Durchschnittlich muss man für 45 Minuten Einheiten von ca. 40 € rechnen. Wird ein Vertrag abgeschlossen, wird es meistens günstiger. Bei Schulen muss man auch die Ferien zum angegeben Preis dazurechnen, da diese durch zu zahlen sind.
Gesangsworkshops
Gesangsworkshops eigenen sich für Anfänger, um in die Materie hineinzuschnuppern oder für Profis, die gezielt in einem Meisterkurs noch Inputs bekommen möchten. Meistens finden sie an zwei Tagen in einer Gruppe statt und wird mit einem Konzert abgeschlossen. Langlebigen Erfolg hat das Erlernte nur dann, wenn Du es entweder weiter regelmäßig übst oder Dich dann doch zu Gesangsstunden entscheidest.
Wöchentlich, 14tägig oder nur ab und zu Unterricht nehmen?
Dies hängt eigentlich von Deinem Geldbeutel ab und wie intensiv Du das Singen betreiben möchtest. Denn egal wie häufig Du Unterricht nimmst, findet doch die meiste Arbeit zu Hause alleine statt. Der Gesangslehrer ist eigentlich hauptsächlich dazu da, um Dich anzuleiten, Dich zu korrigieren und zu ermutigen, damit Du Dir zu Hause nichts Falsches antrainierst.
Tipps für die erste Probestunde
Die erste Stunde dient einmal dazu, dass der Gesangslehrer eine Ahnung davon bekommt, wo der Schüler im Singen steht. ob Anfänger oder Profi. Dafür möchten die meisten, dass man ein kurzes Lied vorbereitet und vorträgt, mit Playback, Klavierbegleitung oder Acapella (nur Gesang). Durch Stimmübungen wird der Stimmumfang gestestet und sich über Vorerfahrungen unterhalten.
Du als Schüler kannst folgende Dinge im Raum checken:
- gibt es eine Musikanlanlage (Mikrofon, Verstärker, CD- Spieler)- wichtig für jegliche Popularmusik
- Ist ein Klavier/ Keyboard vorhanden
- Gibt es einen Spiegel
(Diese Dinge zeigen einfach, dass mit verschiedenen Mitteln im Unterricht gearbeitet werden kann. Wenn sie nicht vorhanden sind, ist nicht ein schlechter Unterricht die Folge)
Dazu solltest Du dem Lehrer folgende Thematiken so gut wie möglich kommunizieren:
- Deine Problemfelder (wenn welche vorhanden), an denen Du arbeiten möchtest
- Welches Genre Du singen möchtest
- Wie lange Du unterricht haben möchtest (nur ein paar Stunden, Monate, unbegrenzt)
- Ob Du Dich auf etwas vorbereiten möchtest (Konzert, Aufnahmeprüfung etc)
Bezüglich des Gesangslehrers:
Lass Dich nicht von großen Namen, Bands, Abschlüssen blenden. Nicht jeder große Sänger ist auch der beste Lehrer, und es ist wichtiger, dass es zwischenmenschlich funktioniert, weil der Unterricht auf Vertrauen basiert.
Wenn Du Fragen oder Anregungen zu der gesamten Thematik von Gesangsunterricht und GesangslehrerInnen im Hamburger Raum hast, dann schreib mir doch einen Kommentar. Ich freu mich drauf.