Kann jeder Singen lernen? – ein Wegweiser

Das Singen, wie ein Sport, ist nicht nur EINE Fähigkeit, sondern eine Koordination von vielen Fähigkeiten.

Und, wie jeder ein Instrument lernen kann, kann jeder Singen lernen.

Dieser Artikel zeigt alles was dazu gehört.

 

Singen Lenrne: Übersicht

Wenn Du singen lernen willst, dann lernst Du ein neues Musikinstrument. Bevor Du mit Gesangsübungen oder Gesangsunterricht anfängst, kann Dir dieser Wegweiser helfen.

In diesem Wegweiser zeige ich Dir die folgenden Dinge:

  1. Was ist das größte Problem bei Singen lernen?
  2. Welche Fähigkeiten brauchst Du?
  3. Was musst über Deine Stimme wissen?
  4. Wie kannst Du intelligent und effektiv üben?
  5. Wie wählst Du die richtigen Songs für Dich aus?
  6. Warum können auch Erwachsene noch singen lernen?
  7. Was ist die beste Einsingübung?

 

1. Das größte Problem beim Singen lernen

Wenn man generell sagt: “Ich kann singen”, heisst das normalerweise, dass ich die richtigen Noten trifft und nicht wie ein Nebelhorn klinge.

Umgekehrt heißt es, dass wenn Du nicht nicht die Noten treffen kannst, dass Du nicht singen kannst.

Es ist also häufig eine Frage des Tönetreffens (Intonation).

Und es stimmt:

Wenn die Töne schief sind, können wir noch mit so viel Inbrunst und Emotion singen, dann ist es sehr unschön zu zu hören.

Singen ist nicht reines Talent,…

…auch wenn es so auszusehen scheint, weil es manchen so leicht fällt.

Keiner würde es wagen zu behaupten, dass wenn jemand anfängt Saxophon zu spielen, in kurzer Zeit super spielen kann.

Da ist es ganz klar, dass es Übung und Zeit braucht. (Ausser Du bist ein Wunderkind.)

Auch wenn wir unsere Stimme beim Sprechen täglich benutzen,…

verhält es sich mit dem Singen ähnlich:

Jemand, der in einer Familienkultur aufgewachsen ist, in der viel gesungen wurde und so früh die Stimme natürlich trainiert hat, hat es natürlich um einiges leichter als derjenige, der die ersten 40 Jahre seines Lebens nie seine Stimme zum Singen verwendet hat.

Hinter jedem tollen Sänger stecken…

…tausende an unbewussten und bewusstem Trainingstunden, mit und ohne Coach.

Damit Du aber wirklich emotional verstehen kannst, warum wir durch regelmäßiges und längerfristigem Training schöner singen können, müssen wir unser Instrument kennenlernen und verstehen

Können wir also erlernen, die richtigen Töne zu treffen?

Ja. Mit regelmäßigem Training kannst Du dies.

Hier gebe ich eine Einführung in die Intonation, und wie Du sie verbessern kannst.

(Kleiner Hinweis: Ich singe am Anfang absichtlich schief.)


Hier bestätigt Intonations-Experte und Forscher, Professor Steven Demorest, dass Kontrolle der Intonation eine erlernte Sache ist. (Der Interview ist auf English, aber ich habe deutsche Untertitel reingesetzt.)

 

 

Aber Singen ist so viel mehr als nur die richtigen Töne zu treffen:

Wenn wir nun unsere Stimme als ein Instrument ansehen, so wie das meine Sicht ist, dann sind wir nicht nur auf dieses Kriterium beschränkt.

Sondern es gibt dann verschiedene Komponenten des Instrumentes, die wir erlernen können um mit der Stimme Musik machen zu können:

  • die Handhabung durch eine entspannte Atmung
  • Groove
  • Ausdruck
  • Emotion
  • interessant singen

Um das zu erlernen, brauchst Du Gesangstechnik.

Denn Gesangstechnik hilft uns mit isolierten Übungen die richtigen Teile Deines Körpers trainieren und bedienen zu können.

Wenn dies nicht intuitiv passiert, dann kannst Du dies mit der Unterstützung eines Gesanglehrers tun.

Und dennoch ist Singenkönnen so viel mehr als die richtigen Tonhöhen singen oder die richtige Gesangstechnik benutzen.

Singen ist ein Ausdruck von Dir selber, den Du musikalisch verschenkst.

Vielleicht ist Singen wie Yoga für Dich: Entspannend, eine reine Freude und eine Abwechslung vom Alltag.

Das ist super.

Wir alle brauchen eine Entspannungsaktivität, in der wir nicht Geld verdienen müssen (Definiton für Freizeitsänger).

Aber ist Singen ist so viel mehr als nur eine reine Freude für Dich alleine:

Sie ist dafür gemacht, dass Du sie mit anderen teilst und sie verschenkst.

Singen verbindet,..

.. sei es, dass Du mit anderen Musik machst oder bei einer Feier etwas für die Rahmengestaltung beiträgst und so es zu einem erinnerungswürdigen event werden lässt.

Wahrscheinlich nicht gleich morgen, aber so ein Ziel hilft enorm, am Singen dran zu bleiben.

2. Welche Fähigkeiten brauchst du um Singen zu lernen?

Um mit dem Singen anzufangen brauchst Du 3 Fähigkeiten:

  1. Mut
  2. Ausdauer
  3. Freude

 

Mut

Mut, um Fehler zu machen und Dich auszuprobieren.

Mut, um Dich selber zu hören und gehört zu werden.

Mut, um Dich in Situationen zu begeben, die Dich herausfordern und so Scih als Sänger wachsen läßt.

Ausdauer

Ausdauer, denn Singen lernen ist ein Marathon und kein Sprint.

Ausdauer, um zu lernen, wie Du Deine Übezeit in den vollen Alltag integrieren kannst.

Ausdauer, um die richtigen Muskeln trainieren zu können und den Effekt dann im Singen zu hören.

Freude

Freude am Lernen.

Freue an der Musik.

Freude am Ausprobieren.

Freude mit anderen Musik zu machen.

Freude sich selber durch die Musik verschenken zu dürfen.

Für’s Singen brauchst Du ausserdem Experimentierfreudgkeit.

Warum?

Denn Gesangstechnik unterstützt Dich dabei Dich im Singen auszudrücken.

Wenn Du beim Singen experimentierst und mit der Stimme spielst, macht dies Spass, weil

  • Du etwas Neues kreierst.
  • Du mit Fehlern umgehen lernst.
  • Du mehr erfährst, wer Du mit Deiner Stimme bist und was Du weitergeben möchtest.
  • Du mit anderen Musikmachenden und Liebhabern auf einer tieferen Ebene verknüpfen kannst.

Die Gesangstechnik alleine kann dies nicht tun.

Bei Stagebound.de wollen wir Dir helfen, diesen Aspekt des Singens zu zeigen.

Damit Du die Vorzüge Deiner individuelle Stimme herausfindest und entwickelst, Deine Lieder authentisch singen lernst um diesean andere zu verschenken.

Denn ich, Sylvia Lee, bin selber Jazzsängerin und möchte Dir zeigen, wie Du Deine Lieder authentisch und mutig singen kannst

 

3. Die Stimme ist ein Instrument

Wie schaffen wir es, dass wir die innerlich gehörten Klänge und Melodien auch mit unserer Stimme verwirklichen können?

Du musst zuerst einen Bezug zu diesem verborgenen Mechanismus bekommen

Wie werden überhaupt die Töne in unserem Körper erzeugt?

Denn nur so können wir den Sinn von verschiedenen Gesangsübungen verstehen und auch umsetzen können.

Es gibt 3 wesentliche Bereiche, die unsere Stimme ausmachen und Töne produzieren lassen.

Und diese 3 Elemente findest Du in jedem Instrument.

Deshalb ist unsere Stimme auch ein Instrument.

Du kannst Dir eine komplizierte Mischung aus Blasinstrument und Saiteninstrument vorstellen (vielleicht eine Sax- Geige?)

(Ich finde es wahnsinnig faszinierend diese zum Teil schleimigen Videos über die Anatomy der Stimmlippen zu schauen.)

Die 3 Bereiche der Stimme

1) Actuator (Luft)

Unsere Atmung ist der wichtige Bereich, der einen komplizierten Prozess innerhalb unseres Körpers Gang setzt, der mit Tönen endet.

Wenn nun Luft (Actuator) durch unsere Lungen strömen, dann wird ein natürlicher Lungendruck erzeugt, der die Luft durch unseren Kehlkopf zieht (Vibrator).

2) Vibrator (Kehlkopf)

Dort befinden sich 2 weiche Gewebestränge aus verschiedenen Lagen, die Stimmlippen.

Die Luft zieht nun durch diese Stimmlippen und lässt diese zwei Gewebestränge anfangen zu schwingen.

Die Bedingungen müssen perfekt dazu sein, deshalb ist allein dieser Vorgang super spannend.

3) Resonator (alles oberhalb des Kehlkopfes)

Wenn nun diese Stimmlippen schwingen, werden akkustische Wellen geformt, die weiter in unseren Vokaltrakt, also alles oberhalb unseres Kehlkopfes, geleitet.

Dazu gehören Mund- und Nasenhöhle.

Diese akkustische Welle wird nun in unserem Vokaltrakt reflektiert und geht dann aus unserem Mund als Ton.

 

Warum kannst Du nicht wie Adele klingen?

Es ist Wahnsinn, welche Mechanismen hinter der Produktion eines Tons stehen.

Aber was macht nun unseren persönlichen, ganz einzigartigen Stimmlang aus?

  • die Größe unseres Mundes und Zunge
  • die Größe und Form unserer Mund- und Nasenhöhle,
  • die Länge und Dicke der Stimmlippen dazu beitragen,

Diese physiologischen Gegebenheiten können wir nicht ändern.

Wir müssen als Sänger von Anfang an unseren persönlichen Klang der Stimme LIEBEN.

Denn wir können nicht verändern ob wir einen tiefen oder hohen Stimmfarbe haben.

 

Hinweis: Das hat nicht so viel zu tun, wie hoch oder tief Du singen kannst, sondern wie hoch oder tief die gesungen Töne bei jedem einzelnen Sänger klingen.
Wenn Du eine hohe Stimmfarbe hast, dann klingen selbst die tiefen Töne heller als dieselben bei demjenigen, der eine dunklere Grund- Stimmfarbe hat.

 

Sondern wir dürfen lernen, das Beste aus dem uns mitgegeben Material formen zu können.

Heißt es nun, dass wir nichts an der Stimme ändern können?

Nein. Wir können nur nicht den Grundklang ändern.

Wir können unsere Stimme von der Lautstärke und Höhe durch Technik formen, in verschiedenen Farben und Lautstärken singen.

Aber wir können nicht die Grundfarbe ändern.

Sänger sollen nicht so klingen wie andere

Deshalb ist die Philosophie von Stage Bound auch, dass wir Sänger nicht so klingen sollen wie andere.

Denn wir haben nicht die physiologischen Voraussetzungen von unserem Instrument wie z.B. eine Adele.

Ich habe einen hellen Stimmklang, so dass auch meine tiefen Töne immer heller klingen.

Adele z.B. hat einen tiefen Stimmklang, so dass auch ihre hohen Töne nie so ganz hoch klingen.

Wenn ich nun einen Adele – Song singen wollen würde,…

…würde ich ihn versuchen, ihn auf meine Art und Weise zu interpretieren, denn ich könnte und würde niemals so klingen wollen wie sie.

Weshalb eine schlechte Kopie von jemand anderen sein, wenn ich das Original sein kann.

Und das steht und fällt mit unserem Wissen um den Aufbau von unserem Instrument.

Damit Du einen Eindruck bekommst, wie ich singe, hier hörst Du mich

Was unsere Stimme von anderen Instrumenten unterscheidet

Mein Mann B.J., der auch der Geschäftsleiter von Stagebound.de ist, kommt aus Texas, USA, und musste als er nach Hamburg kam, seinen Führerschein noch einmal machen.

Zu dem Zeitpunkt war er schon 15 Jahre lang Auto gefahren, also dachte er, dass die Prüfung nicht so schwer sein könnte.

Falsch gedacht!

Der Fahrschullehrer schrie ihn häufige an als jeder seiner vorherigen Baseballcoaches.

  • Er vergass den Schulterblick.
  • Er konnte die Kupplung nicht richtig bedienen.
  • Er fuhr zu schnell bei rechts vor links Strassen.

Er musste das Autofahren komplett neu erlernen.

Der gleiche Fall passiert beim Singenlernen.

Denn anders als die andere Instrumente hast Du dieses Instrument seit Deiner Geburt benutzt.

Aber in der Zwischenzeit hast Du Dir falsche und sogar schlechte Gewohnheiten, körperlich wie mental, angeeignet.

Deshalb ist Singen so viel über das Neu- Erlernen von altbekannten Mechanismen:

  • Wie Du Deine Atmung einsetzt (Technik)
  • Wie Du Dich mit Deiner Gott- gegeben Stimme versöhnst (Emotional)
  • Wie Du Deine Höhen und Tiefen der Stimme effektiv einsetzt

 

Die wichtigste Technik, die alles andere durchdringt: Die Atmung

Denn wenn Du Dich nicht mit der Atmung beschäftigst, dann können folgende Folgen auftreten:

  • Kraftlosigkeit
  • Kratzen im Hals
  • Tonlöcher beim Singen

 

4. Intelligent Singen Üben: Der vorsichtige Tischler und der der spielerische Skateboarder

Das richtige Üben muss gelernt sein:

Denn obwohl wir sigen nur durch’s singen erlernen, ist es wichtig, verschiedene Fähigkeiten in Deiner noch so kurzen Übezeit zu entwickeln. (von dem Buch: “Die Talent-Lüge: Warum wir (fast) alles erreichen können” von Daniel Coyle)

Hard Skills – Einzelne Abläufe perfektionistisch üben

Wir üben beim Singen die detaillierten Kleinigkeiten, die viel wiederholt werden müssen und vollkommen korrekt ausgeführt werden sollten, damit sich neue Gewohnheiten entwicklen.
Das heißt:

  • langsam einzelne Passagen üben
  • aufmerksam Fehler korrigieren
  • isolierte Abläufe trainieren

Gerade in folgenden Bereichen musst Du Dich auf die festen Fähigkeiten konzentrieren und diese tägliche 5 Minuten üben:

  • Töne treffen (Intonation)
  • lauter und leiser singen (Dynamik)
  • Tonsprünge singen (Intervalle)

Dies hilft, um neue Bereiche in Deinem Gehirn zu trainieren und die Muskeln zu trainieren.

[note]Denn wusstest Du, dass jeder Ton, den Du singst, eine eigene Muskelaktivität in den Stimmlippen ist, und somit wie andere Muskeln auch, trainiert werden müssen? Es geht nicht nur ums Hören, sondern darum, dass beim Singen sofort die richtigen Muskeln mit der richtigen Luftmenge aktiviert werden. Wahnsinn!

Je früher wir damit anfangen, desto besser.

Jedoch jeder Sänger muss täglich seine Intonation trainieren, BIS ZUM LEBENSENDE.

Soft Skills – experimentieren

Ein Sänger darf mit seiner Stimme experimentieren- so wie es ein Skateboarder auch tut, wenn er seine Tricks übt.

Dich selber herausfordern und Dir zugestehen, dass Du Fehler machen darfst, ist das wichtigste Element bei dieser Art des Übens.

Das bedeutet:

  • dass Du verschiedene Sounds ausprobierst. Je mehr Du lernst, desto mehr kannst Du harte, weiche, hauchige, kräftige Töne produzieren und damit spielen
  • dass Du Dich immer wieder selber herausforderst (z.B. durch neue Songs, vorsingen, mit anderen singen) um so kontinuierlich zu wachsen
  • dass Du Deine Übezeit zum “Spielraum” machst, damit Dir nicht langweilig wird.

Ein guter Skateboarder schaut sich die Tricks von anderen an, probiert sie aus, fällt ständig hin, steht wieder auf und macht so lange weiter, bis er es kann.

Und das kann dauern.

Er ist hartnäckig, neugierig und experimentierfreudig.

Das brauchen wir als Sänger auch.

Deshalb ist es so wichtig in unserer Übezeit auch:

  • zu improvisieren
  • zu interpretieren

Dazu ist es wichtig, Dich immer wieder z.B.mit dem Handy aufzunehmen, um Dich

  1. an den Klang Deiner Stimme zu gewöhnen
  2. Du sofortiges Feedback bekommst, ob Du in die Richtung gehen willst, in die Du auch gehen willst.

Denn wenn Du so unsicher bist, dass Du nur das Feedback von Deinem Gesangcoach haben willst, aber nicht selber weisst, was Du eigentlich willst, verbaut Dir den Weg zum effektiven regelmäßigem Üben.

[big note]Trau Dich, Dir selber etwas zu zu trauen.

Ich selber nehme mich ständig auf, umm zu schauen:

  • ob ich interessant improvisiere
  • ob ich die Töne so akkurat treffe, wie ich es denke
  • ob ich das Gefühl rüberbringe, wie ich es mir vorgestellt habe

Es ist am Anfang hart, Dich selber zu hören.

Ja, es wird ein Schock sein, weil Du Dich selber ganz anders hörst.

Aber glaube mir, dies wird Dein Üben radikal verändern!

 

5. Songauswahl: Wie Du die besten Songs für Deine individuelle Stimme findest

6. Können Erwachsene denn überhaupt noch Singen lernen?

 

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