EsDer kleine Hey gibt einen Film von Sönke Wortmann (1992) der “Kleine Haie” heißt und die Aufnahmeprozedur bei Schauspielschulen auf die Schippe nimmt. Ein sehr unterhaltsamer Film.

Der Titel allerdings rührt von dem Aussprachewerk “Der kleine Hey” her, welches ein Standard (Partnerlink) in der Sprachausbildung ist. Dort gibt es viele schöne Aussprach- Übungen.

Einige von mir verwendeten kommen aus dem Buch “Handbuch der “Handbuch der Kinderchorleitung”Kinderchorleitung” von Karl-Peter Chilla. (Partnerlink)

Weiche & harte Sprachen

In unserer Sprache sind die Konsonanten der “Klebstoffe” zwischen den Vokalen, während  die Vokale die eigentlichen Klangträger unserer Stimme sind. Jede Sprache hat ihren eigenen Sound. So klingt Portugiesisch oder auch Französisch in unseren Ohren als besonders weich, die deutsche Sprache wird von Ausländern als hart empfunden, gerade wegen der gutturalen Klänge. Dies hat die Ursache in unseren Konsonanten.

Songs erfordern schnelle und gut verständliche Artikulation

Für eine deutliche Aussprache der Liedtexte sind auch unsere Konsonanten zuständig, und dafür sind gute trainierte Artikulationsorgane zuständig. (https://www.stagebound.de/sound1).
Gerade schnelle Songs brauchen eine gute Artikulation, damit rhythmisch und verständlich gesungen werden kann.

Tipp: Wenn Du in Deinem täglichen Sprachgebrauch merkst, dass Du recht schnell  und häufig eine müde Stimme bekommst oder Du generelle Sprachprobleme mit einzelnen Lauten hast, lohnt es sich immer zu einem Logopäden mit Gesangsausbildung zu gehen. Meistens werden Dir 10 Sessions auch von Deinem HNO- Arzt verschrieben.

Einfache Einteilung der Konsonanten

Ich möchte die Konsonanten in drei Gruppen einteilen, wobei einige Laute herunterfallen müssen, weil es sonst zu technisch wird: Die von mir gewählte Einteilung sind: Explosivlaute, Zischlaute und Klinger

Explosivlaute: K- P- T-, weichere Geschwister: B- D-G (Lippenverschlusslaute)

Hierzu gibt es im Video  “Stütze” (https://www.stagebound.de/Stütze_Intro) eine gute Zwerchfellübung.

Ausserdem lassen sich gut folgende Zungenbrecher & Aussprüche  benutzen, um eine klare Aussprache zu bekommen. Bitte fang in einem langsamen Tempo (am Besten mit Metronom) an und versuche gleichmäßig das Tempo zu steigern. Wenn Du über Deine eigenen Worte stolperst, war das Tempo zu hoch!

Zungenbrecher & Aussprüche

  1. Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid
  2. Hast Deine Kastanien zu lange gebraten; sie sind Dir alle zu Kohle geraten. (Goethe)
  3. Nicht Gunst macht Kunst, Kunst macht Gunst.
  4. Brennesselbusch, Brennesselbusch so kleine, was stehst du so alleine. (Grimm’s Märchen)
  5. Grashüpfer, hüpfe weit. Weit fort hüpfe, Grashüpfer!

Explosivlaute und Mikrophontechnik

Gerade Explosiv- Laute sind “höchstgradig gefährlich” beim Mikrophoneinsatz, da es dann immer einen leichten “Plopp” Sound gibt. Bei Aufnahmen gibt es dafür einen “Popp- Schutz”, der vor das Mikrophon geschaltet wird. Beim live Singen musst Du die Explosivlaute zwar gut artikulieren durch eine gute Lippenspannung, dann aber den “Wind aus den Segeln des Sounds” nehmen, indem Du den Konsonanten einfach weicher nimmst. In typischen Liedsprachen wie Englisch werden diese sowieso nicht so hart wie im Deutschen ausgesprochen.

Übung für die Schnelligkeit der Zunge: Bi-di-da (Triolen)

Ich selber habe leider bisher nicht die Ehre gehabt, bei Bobby McFerrin einen Workshop besuchen zu dürfen, aber auf ein paar Videos habe ich folgende Übung  kennengelernt, die ich seitdem regelmäßig geübt habe und so zu einer schnelleren Zungentätigkeit geführt hat.

Nimm dazu ein Metronom und stell es auf ein niedriges Tempo ein. Dies ist eine Triolenübung (d.h. 3 Schläge werden auf 2en untergebracht) auf den Silben:

bi-di-da

Mach dies in einem bequemen Tempo für ca. 8 Takte, dann erhöhst Du das Tempo. immer schön Deine Tiefatmung mitnehmen!

Erschwerte Übung:

Bi-Di- Da- Di- Dl- Da

 Klinger (oder Fließlaute): Vollklinger (M- N- NG), Halbklinger (L-J- R) und stimmhafte S-W

Alle Klinger  eignen sich hervorragend für jegliche Tonleitern; die Resonanz der Halbklinger kannst Du richtig im vorne im Gesicht, im Mundraum, an den Lippen bis hin in die Nasenregion spüren.

Zungenbrecher, Sprüche & Wörter

  1. Wir Wiener Waschweiber wollen weiße Wäsche waschen. Weiße Wäsche waschen wollen wir Wiener Waschweiber.
  2. Die traurige Rede des Raben
  3. Oh sähst du, voller Mondenschein, zum letzen Mal auf meine Pein! (Goethe)
  4. Mit Mann und Maus
  5. Mimose

Summ- Übung

Summen auf ein schönes stimmhaftes  -M- ist eine Streicheleinheit für die Stimmlippen. Du kannst diese Übung schon morgens unter der Dusche machen und in der tiefsten Stimmlage anfangen. Am Wichtigsten ist, dass Du das -M- vorne in Deiner “Maske” spürst; wenn Du damit Schwierigkeiten hast, dann lege einen Finger an Deine Lippen.

Lege Deine Lippen sanft aufeinander, habe einen großen Raum durch die Gähnstellung beim Einatmen im Mund (https://www.stagebound.de/sound1) und summe immer ohne Druck vom Kehlkopf auf -M-; fang dabe auf Deiner Sprechstimmlage an, wobei Du Dich mit leichten Kaubewegungen in die höheren Tonlagen in kreisenden Sounds- Spiralen schiebst. Wenn Du dies häufig gemacht hast, kannst Du auch gerne auf Tonleitern summen. Dafür habe ich Dir auch ein Playback aufgenommen. (siehe). Dies ist die erste Übung, die Du noch vor allen anderen Einsingübungen machen solltest.

Zischlaute: CH- F-S-SCH- Z

Die Zischlaute werden wie alle Konsonanten auch vom Zwerchfell gesteuert und die Luft wird im Mundraum durch Zunge und Lippen kontrolliert.

Zungenbrecher & Sprüche

  1. Früh fressen freche Frösche Früchte. Freche Frösche fressen Früchte früh.
  2. Fünfundfünfzig Flitzer flitzen. Flitzen fünfundfünfzig Flitzer?
  3. Zwischen zwei Zwetschgenbäumen zwitschern zwei geschwätzige Schwalben
  4. Schneider, Schneider, Schneiderlein! Ich blas Dir aus Dein Feuerlein. (Bechstein’s Märchen)

Lokomotivübung

Stell Dich so hin, dass Du einen guten Bodenkontakt mit den Füßen spürst. Dann bewege Deinen Arme wie von einer alten Dampflok im Kreis nach vorne. Im Gleichklang mit Deinen Bewegungen, die immer schneller werden, machst du den Sound -TSCH- oder – SCH. Versuche gleichmäßig das Tempo anzuziehen. Es soll ein richtiger Druck mit Deiner Sprache im Mundraum entstehen, als würdest Du gleich Dampf ablassen! Achtung: Nicht vom Kehlkopf her arbeiten!

Variation der Dampflokübung
Mach die Dampflokbewegung, aber wechsle die Konsonanten -S- und SCH ab.

Welche Erfahrungen und Übungen hast Du mit Artikulationsübungen gemacht? Was hilft Dir?

Für Feedback und Austausch über alles rund ums Singen freue ich mich immer. Hinterlass einfach einen Kommentar.

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