Ein paar von meinen Mitgliedern von Onlinegesangsunterricht.de werden Ende April auf einen Gesangsworkshop in München gehen, wo es neben vielen Lehreinheiten auch die Möglichkeit gibt, abends bei einer Open Mic Session zu singen.
Da ich seit über 12 Jahren regelmäßig auf Jamsessions und Open Mic Sessions singe und wirklich (fast) jeden Fehler selber gemacht oder bei anderen gesehen habe, habe ich die wichtigsten ungeschriebenen Regeln für Auftritte bei Open Mic Sessions gesammelt, damit Dein nächster Auftritt zu einer positiven Erfahrung wird.
Was ist eine Jamsession oder Open Mic Stage?
Bei einer Jamsession kommen Musiker und Sänger zusammen, um über einen bekannten Song Musik zu machen. Dabei gibt es kein festes Arrangement, sondern es gibt die Freiheit, über die Akkorde und Melodie des Liedes zu “jammen”, zu improvisieren. Meist gibt es eine Houseband, zu denen man dann dazustößt. Und es geht um das spontane Musizieren miteinander.
Jamsessions sind gängig im Jazz, Blues, Latin, Rock’n Roll Szene; Open Mic in der SingerSongwriter und Pop Szene.
Eine Open Mic Session ist offener, wo Sänger und Musiker ihre Lieder präsentieren können. Meist gibt es keine Musiker, die begleiten, sondern man muss alles mitbringen. Die open Mic Session eignet sich super, um vor einem kleinen Publikum seine Songs und sich selber auszuprobieren.
Weder Jamsession noch Open Mic Stage sind ein richtiges Konzert, wobei Jamsessions auch einfach bei Proben passieren können. Obwohl es Publikum gibt, so dass es auch sein kann, dass sich die Zuhörer bei manchen Stücken unterhalten. Es geht wirklich um die Freude, gemeinsam Musik zu machen und über bekannte Changes seine Spielfreude auszuleben.
Aus dem gemeinsamen Jammen kann es auch durchaus passieren, dass neue Stücke und Arrangements entstehen. Also, gerade bei Proben, immer das Aufnahmegerät mitlaufen lassen…
9 Do’s & Dont’s bei einer Jamsession
- Do Nr.1 : Bring klar geschriebene Leadsheets (Melodie & Akkorde in Takten) in Deiner Tonart und in 3 facher Ausführung mit. Es ist meist ein nicht zu gut beleuchteter Raum und die Leadsheets müssen deutlich lesbar für alle Musiker sein.
- Don’t Nr. 1: Ausgeschriebene Noten mit 10 Seiten mitbringen. Die Notenblätter fallen nur herunter und die Musiker ärgern sich.
- Do Nr. 2: Habe eine klare Vorstellung vom Tempo und lerne das Lied anzuzählen, so dass Du dies dem Drummer anzeigen kannst.
- Don’t Nr. 2: Die Musiker herumkommandieren
- Do Nr. 3: Sei freundlich und bescheiden mit Deinen Musikern
- Don’t Nr. 3: Offen zeigen, wenn Dir etwas nicht gefällt und Schuld bei Fehlern geben
- Do Nr. 4: Habe Spass auf der Bühne
- Don’t Nr. 4: Sich immer im Mittelpunkt stellen, gerade bei den Soli der anderen
- Do Nr. 5: Nimm Dich nicht so ernst, aber gib Dein Bestes
- Don’t Nr. 5: Zeige, wenn etwas schief geht.
- Do Nr. 6: Bring 2 Stücke mit zur Session, am Besten unterschiedlicher Art
- Don’t Nr.6: Ein kleines Konzert spielen wollen.
- Do Nr. 7: Kurz checken, ob das Mikro an ist und die Instrumente funktionieren
- Don’t Nr. 7: Lange Soundchecks und Anweisungen geben!
- Do Nr.8: Songs singen, die gut vorbereitet sind, aber bisher noch nicht ausserhalb des Übungsraumes gesungen wurden
- Don’t Nr. 8: Ein Lied singen, das komplett neu und unvorbereitet ist
- Do Nr.9: Sich kurz vorstellen
- Don’t Nr. 9: Lange Ansagen machen
- Do. Nr. 10: Sich versinken lassen in der Musik
- Don’t Nr. 10: Augen schliessen und so die Cues der anderen Musiker verpassen.